TATORT Kurdistan Café

01.06.2022 (Mittwoch) 19:00 - 23:00

Saal

Ökozid, ökologische Kriegsführung und Widerstand von Mexiko bis Rojava

Im offiziellen Diskurs eines „nachhaltigen Kapitalismus“ und im Narrativ von „Entwicklung, Fortschritt und Moderne“, sowie „westlichen Werten“ werden Imperialismus und koloniale Kontinuitäten erwartungsgemäß ausgeblendet. Wer denkt schon an Militarisierung, Rohstoffabbau, Landraub, Kriminalisierung, Verfolgung und Ökozid wenn es um ein „harmloses Infrastrukturprojekt“ im Süden Mexikos geht? Und wer denkt bei der „Deutschen Bahn“ an ein in über einhundert Ländern agierendes Unternehmen?

Im Vernichtungskrieg des türkischen Staats gegen die KurdInnen und andere Minderheiten in Rojava und Südkurdistan, wo neben schwerem Kriegsgerät, verbotenen Kampfmitteln und Drohnen auch die Natur als Waffe gegen die Bevölkerung missbraucht wird, scheint die Sache eindeutiger. Es werden systematisch Wälder verbrannt, Flüsse gestaut und Felder angezündet. Doch auch hier decken die NATO-Staaten und allen voran die deutsche Bundesregierung das brutale Vorgehen des türkischen Staates und seiner Helfer.

Im Tatort Kurdistan Café erwartet euch ein Vortrag von Victor (Recherche AG Netz der Rebellion) und Pawel (Initiative Demokratischer Konföderalismus) mit dem Thema Ökozid und ökozidale Kriegsführung in Rojava und Mexiko. Im anschließenden Gespräch mit den beiden, wollen wir den Fragen nachgehen, wie der Widerstand gegen Ökozid und Vertreibung in den beiden vorgestellten Kontext aussieht, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es gibt und welche konkreten Möglichkeiten der internationalen Solidarität in Deutschland bestehen.