Unterstützen die meisten RussländerInnen wirklich den Krieg in der Ukraine? Ein Gespräch mit der Soziologin Dr. Svetlana Erpyleva.

04.06.2023 (Sonntag) 19:00 - 22:00

Saal

Unterstützen die meisten RussländerInnen wirklich den Krieg in der Ukraine?
Ein Gespräch mit der Soziologin Dr. Svetlana Erpyleva.

Im Mai 2023 veröffentlichte das Forschungsteam des Public Sociology Laboratory (PS Lab) einen Bericht mit dem Titel „Das Unvermeidliche akzeptieren. Wie rechtfertigen die RussländerInnen die militärische Invasion in der Ukraine?“, das von Svetlana Erpyleva und Sasha Kappinen herausgegeben wird. Die Studie, die auf ausführlichen Interviews mit „Nicht-GegnerInnen der Spezialoperation“ beruht, stellt den offiziellen Propagandamythos, dass die meisten RussländerInnen den Krieg in der Ukraine bedingungslos unterstützen, weitgehend in Frage. Die Antworten der Befragten sind widersprüchlich und voll von Zweifeln. Es besteht die Tendenz, den Krieg als eine Art Naturkatastrophe wahrzunehmen. Dennoch stellt diese Wahrnehmung des Konflikts zumindest eine gefährliche passive Unterstützung des Krieges dar. Warum sollte man sich überhaupt dann mit dieser Problematik befassen? Mit dieser Frage wenden wir uns an eine der AutorInnen des Berichts, Svetlana Erpyleva, nachdem sie am Sonntag, 04.Juni die soziologischen Untersuchungen vorstellen wird. Der Bericht selbst kann unter http://publicsociology.tilda.ws/report2 (auf Russisch) heruntergeladen werden. Dort finden Sie auch Fragen und Antworten, die die ForscherInnen selbst stellen und beantworten, um möglichen Missverständnissen vorzubeugen.

Die Soziologin Dr. Svetlana Erpyleva ist Humboldt-Stipendiatin an der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind soziale Bewegungen und die politische Partizipation und Denkweise von Minderjährigen in Russland.

OrganisatorInnen: Diese Veranstaltung wird von Antikriegsaktivisten und Aktivistinnen organisiert, die gegen die russländische Aggression auftreten und einen sofortigen Abzug der russländischen Truppen aus der Ukraine fordern. Wir sprechen allen Ukrainerinnen und Ukrainern, die in diesem Krieg gelitten und ihr Leben bei der Verteidigung ihrer Heimat gegen die russländischen Invasoren gegeben haben, unser tiefstes Beileid aus.