TATORT Kurdistan Café: Jin Jiyan Azadî - kurdische und belutschische Stimmen aus dem Iran

07.12.2022 (Mittwoch) 19:00 - 23:00

Saal

Am 16. September starb die 22-jährige Kurdin Jîna (Mahsa) Amini durch die Gewalt der iranischen Polizei in Teheran. Seither sind die Menschen im kurdischen Osten des Irans – Rojhilat – und ganz Iran auf der Straße. Auch in Zahedan, Belutschistan starteten Aufstände, nachdem dort Anfang Oktober die 15-jähriges Maho Baluch durch einen Polizeichef vergewaltigt worden war.
Die Unterdrückung der kurdischen und belutschischen Bevölkerung, der Frauen, ethnischer und sexueller Minoritäten hat ein Maß angenommen, das den gesamten Iran zum Aufstand bringt.
Dass die Türkei gleichzeitig Rojava bombardiert ist kein Zufall. Die Herrschenden wollen den Status quo in der Region aufrecht erhalten.
Junge Frauen dominieren im Iran von Beginn an die Aufstände. Der zentrale Slogan, der seit fast zwei Monaten auf den Straßen nahezu aller Städte des Irans widerhallt, lautet „Jin, Jiyan, Azadî“ (Frauen, Leben, Freiheit). Der Slogan der kurdischen Frauenbewegung, der Guerilla der PKK und der YPJ, der Frauenbefreiungskräfte in Rojava- Nord-und Ostsyrien.
Inzwischen haben sich die Aufstände, die in den kurdischen Gebieten des Iran mit einem Generalsteik und Massendemonstrationen begonnen haben, trotz purer Gewalt durch „Sicherheitskräfte“ auf das ganze Land ausgeweitet. Seit Beginn der Proteste wurden mehr als 400 Menschen überwiegend Kurd:innen und Belutsch:innen von iranischen Kräften getötet und Tausende weitere verletzt. 14 Tausend Demonstrierende und Aktive der Zivilgesellschaft sind in Haft, ihnen droht die Todesstrafe. Trotzdem gehen die Proteste ohne Unterbrechung weiter.
Wir haben Salah Rojhilat von der ostkurdischen Bewegung für Freiheit und Demokratie (KODAR)  und Sama Baluch von der Free Balochistan Movement eingeladen, damit sie aus ihrer Sicht die Situation im Iran schildern und wir gemeinsam über Handlungsoptionen sprechen können.

Tatort Kurdistan Café, 7.Dezember, 19 Uhr