Nuclear Justice Now! - Atomwaffentests und ihre Auswirkungen

10.06.2023 (Samstag) 14:00 - 16:30

Saal

Weltweit wurden über 2000 Atomwaffentests durchgeführt, die zu unermesslichem Leid führten. Nach einer Studie der internationalen Ärztinnen und Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges ist es alleine durch die oberirdischen Atomwaffentests bis zum Jahr 2000 zu 430.000 zusätzlichen Krebstoten gekommen. Diese Tests wurden in Regionen des Globalen Südens durchgeführt, wo überwiegend Nicht-weiße und ethnische Minderheiten leben und die fernab von den testenden Staaten liegen. So wurden unter anderem 67 Atomtests der USA auf den Marshallinseln zwischen 1946 und 1958 durchgeführt. Einige Atolle wurden dadurch unbewohnbar.

Als ehemalige Kolonialmacht dieser Inseln trägt auch Deutschland eine Verantwortung gegenüber den dort lebenden Menschen und ein Interesse an deren Entschädigung. Die Bewohner*innen wurden darüber, was geschehen war und die humanitären und ökologischen Konsequenzen durch die Tests, nicht bzw. erst viel später aufgeklärt. Die daraus resultierenden Umwelt- und Gesundheitsschäden, sowie die in den Gebieten weiterhin bestehenden Risiken wurden nicht erfasst und angemessene Hilfen und Entschädigungen für die Opfer sind bis heute nicht erfolgt.

Vor diesem Hintergrund reisen 3 Personen der “Marshallese Educational Initiative” durch Deutschland, um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen, sich für Entschädigungen einzusetzen, die deutsche Politik zum Handeln zu ermutigen und Rückhalt für das Thema in der Gesellschaft zu schaffen.